Dr. Jens-Uwe Martens

Persönlichkeits-Coach, Autor & Berater seit 1967

Antworten auf „Wo treiben wir hin?“

Für die vielen aufmunternden und tröstenden Antworten auf meinen letzten Blog möchte ich mich hier in dieser Form bedanken. Als Coach für persönliche Probleme fühle ich mich von der Gemeinde derer, die diesen Blog bekommen, und beantwortet haben, in wunderbarer Weise gecoacht. Ich glaube jetzt wirklich, dass es auch positive Entwicklungen und Chancen gibt, die ich durch die vielen aktuellen Bedrohungen und negativen Nachrichten nicht gesehen oder ausreichend gewürdigt habe.

Zunächst: Einige Empfänger meines Blogs haben aus meiner pessimistischen Stimmung geschlossen, dass es mir persönlich nicht so gut gehen könnte, dass ich mich vielleicht sogar von meiner Frau Elke getrennt habe. Vielen Dank für die Empathie, aber ich kann – voller Dankbarkeit – sagen, dass es mir persönlich sehr gut geht, meine Familie blüht und gedeiht und alle sind gesund. Auch meine Beziehung zu Elke ist sehr harmonisch und wir genießen den Herbst unseres Lebens aus vollen Zügen. (Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber wenn ich das so schreibe, habe ich doch bedenken, ob ich nicht mein Schicksal herausfordere. Also klopfe ich auf Holz: das soll ja helfen. Frei nach Einstein: Natürlich glaube ich nicht an solchen Humbug, aber ich habe gehört, es hilft auch dann, wenn man nicht daran glaubt. 😊)

Zu den wichtigsten Punkten meines letzten Blogs:

Was die Ohnmacht des Einzelnen und der Deutschen (Vorbild?) betrifft: Ihr habt mich darauf hingewiesen, dass in der Geschichte oft auch eine kleine Gruppe, eine riesige gesellschaftliche Umwälzung angestoßen hat, wenn die Zeit dazu reif war. Als Beispiel sei nur die Französische Revolution erwähnt. Im Zeitalter des Internet, in dem buchstäblich Alle mit Allen verbunden sind, sollte das noch viel eher möglich sein. Außerdem: Selbst, wenn wir Deutsche keinen Einfluss auf die Welt haben, weil wir zu klein sind: Wir sollten uns trotzdem immer so verhalten, dass uns unsere Kinder und Enkel keine Vorwürfe machen können!

Was den Klimawandel betrifft: Es hat sich in der Geschichte immer gezeigt, dass die Kreativität der Menschen sich immer mehr gesteigert und fokussiert hat, je größer die Probleme wurden. Vor allem die deutlich jüngeren unter meinen Bloglesern meinten, dass wir Alten eine sehr glückliche und mit vielen positiven Entwicklungen gesegnete Zeit in Deutschland und Europa (?) erlebt haben (Stichworte: 70 Jahre Frieden, Wohlstand, Fortschritte in der Bekämpfung von Krankheiten). Sie seien sich bewusst, dass diese positive Entwicklung wahrscheilich in den nächsten Jahrzehnten nicht auf allen Feldern so weiter gehen wird. Sie rechnen mit zunehmenden Klimakatastrophen und dadurch ausgelöst mit zunehmenden Flüchtlingsströmen und sicher auch mit politischen Verwerfungen. Aber die kreativen und technischen Möglichkeiten werden mit den steigenden Problemen auch zunehmen. Die Ressourcen sind da: die Menschheit ist ungeheuer reich. Wenn es nur gelänge, 50% der Finanzen und des Erfindungsgeistes, die heute durch das Militär oder die „Verteidigung“ gebunden sind, in die Bekämpfung der globalen Probleme zu stecken, könnten wir sehr, sehr viel erreichen. Der Druck muss vielleicht noch ein wenig steigen! „Wir Jungen werden es nicht so gut haben, wie ihr, aber wir werden dafür sorgen, dass unser schöner, blauer Planet immer noch einen sehr lebenswerten Ort darstellt, vor allem, wenn man ihn mit den uns bisher bekannten Planeten vergleicht.“

Was die Irrationalität betrifft: Freilich gibt es vieles auf diesem Planeten, was von niedrigen Instinkten, von negativer Aggression, von Neid, von nationalem Egoismus und ähnlichen Trieben bestimmt ist. Aber wir können auch feststellen, dass wir seit fast 80 Jahren mit einer atomaren Bedrohung leben, die die Zivilisation auf diesem Planeten weitgehend auslöschen könnte – aber es ist trotz aller Konflikte nicht geschehen. Warum sollten wir nicht weitere 80 Jahre oder länger mit dieser Bedrohung leben können.

Was die Entwicklung der Großmächte und vor allem China betrifft: Alles spricht dafür, dass China aus der Geschichte gelernt hat: Es kommt heute im Wettbewerb der Nationen nicht mehr darauf an, wer die besten Waffen und die meisten Soldaten hat. Es kommt darauf an, wer wirtschaftlich am besten aufgestellt ist. Vielleicht ist das eine Erkenntnis, die sich langsam weltweit durchsetzt und die dazu führt, dass es einen (vielleicht sogar fairen) Wettbewerb der Völker gibt, der letztlich allen zugutekommt?

Was die Forderung nach einer Weltregierung betrifft: Mir wurde berichtet, dass es tatsächlich Aktivitäten gibt, die das zum Ziel haben. Andererseits würde es vielleicht reichen, dass wir — vielleicht über das Internet — von der Uno aus eine Weltbildung betreiben, die nicht nur Faktenwissen, sondern auch allgemein anerkannte Werte vermittelt, oder wie man es vielleicht etwas weniger provozierend ausdrücken könnte: affektive Lernziele, Mindsets, positive Einstellungen, oder wie man es sonst noch nennen will, weltweit verbreitet. Ich habe jemanden kennengelernt, der für die UNO arbeitet und dieses Ziel verfolgt. So etwas braucht natürlich sehr lange Zeit, aber wer weiß…?

Gesamtbetrachtung:

Der Planet Erde treibt vielleicht auf eine Krise zu, aber in jeder Krise liegt auch eine Chance. Viele junge Leser meinen, dass sie die Chancen sehen und nutzen werden.

Gibt es vielleicht nicht nur „geheime Kräfte“ in unseren Seelen, wie es der Titel meines Buches über Resilienz ausrückt (das ich zusammen mit meiner Kollegin Birgit Begus geschrieben habe), sondern auch geheime Kräfte des Geistes, der den Planeten Erde trotz allem beherrscht?! (Hier widerspreche ich Yoval Harari, dessen Bücher ich durchaus schätze, vehement. Er meint, dass es so etwas wie Geist oder Seele nicht gibt. Letztlich sei alles Chemie.)

Auch diesen Blogartikel möchte mich mit einem augenzwinkernden Zitat, dieses Mal von Mark Twain, zur Evolution des Menschen beenden 😊

„Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet.“
Mark Twain

Ich hoffe, ich habe die wichtigsten positiven Aspekte der Antwortmails auf meinen Blog wiedergegeben. Ich danke noch einmal allen, die mir geholfen haben, wieder eine positivere Sichtweise unsere Zukunft zu gewinnen.

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